In den internationalen Zulieferbetrieben deutscher Discountmärkte herrschen teilweise menschenunwürdige Arbeitsbedingungen. Auch im Textileinzelhandel nehmen Discounter eine immer stärkere Position ein. Dies hat eine enorme Abhängigkeit der Lieferanten zur Folge. Die aggressive Einkaufspolitik der Discounter führt zu sinkenden Sozialstandards, zu Ausbeutung in Ländern des Südens – und zu Löhnen, die nicht ausreichen, um die Grundbedürfnisse der ArbeiterInnen zu decken.
Aus diesem Grund veranstaltet die Kampagne für Saubere Kleidung (Clean Clothes Campaign-CCC) am Mittwoch, 7. Oktober, um 14 Uhr eine Protestaktion am Sitz der Lidl Stiftung & Co. KG, Stiftsbergstraße 1, 74167 Neckarsulm.
Im Rahmen der Aktion am Hauptstandort des Discounters werden der Lidl-Geschäftsführung deutschlandweit gesammelte KonsumentInnenpostkarten übergeben. An der Protestveranstaltung, die im Rahmen einer internationalen Aktionswoche und aus Anlass des "Welttages für menschenwürdige Arbeit" (7. Oktober) stattfindet, nehmen unter anderem Dieter Schäfer, Präsidiumsmitglied, sowie Monika Brandl, Vorsitzende des Gewerkschaftsrates der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, teil.
Mit der Protestaktion wird der Discounter Lidl aufgefordert, seine Verantwortung für ArbeiterInnen in internationalen Zulieferbetrieben wahrzunehmen und die Ausbeutung für Schnäppchenpreise zu beenden. Die Aktionswoche schlägt darüber hinaus die Brücke zu einer politischen Initiative aus dem asiatischen Raum, die darauf abzielt, das weltweite Lohndumping zu beenden: die Asiatische Grundlohn-Kampagne (Asian Floor Wage Campaign). Die Asiatische Grundlohn-Kampagne zielt – ein Novum im weltweiten Kampf gegen Lohndumping – auf länderübergreifende Tarifverträge in der asiatischen Region ab.
Getragen wird die Kampagne von einer breiten Basis von Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen im asiatischen Raum, die den "Welttag für menschenwürdige Arbeit" ihrerseits dazu nutzen werden, ihren Forderungen Gehör zu verschaffen.
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