Wirtschaft

M&A-Transaktionen in Deutschland knacken 2018 zum zweiten Mal in Folge die 100 Milliarden Euro-Marke

Investitionsvolumen in deutsche Vermögenswerte 2018 bei 101 Milliarden Euro. 2019 gab es bisher Investitionen von 20,2 Milliarden Euro in Deutschland.

Befürchtung Rezession

Laut einer Studie von Mergermarket, dem führenden M&A Berichtsdienst, lagen die M&A-Aktivitäten in Deutschland im Jahr 2018 mit 101 Milliarden Euro zum zweiten Mal in Folge über der 100 Milliarden Euro-Marke. Vor allem die Deals von Innogy und Unitymedia leisteten einen wesentlichen Beitrag zum Höchststand von 80,8 Milliarden Euro im ersten Halbjahr. In der zweiten Jahreshälfte kam es allerdings – dem weltweiten Trend folgend – zu einem deutlichen Rückgang. Im vierten Quartal erreichten die Investitionen in Deutschland nur noch 7,7 Milliarden Euro und blieben zum ersten Mal seit dem ersten Quartal 2016 unter der zehn Milliarden Euro-Marke.

Mit einer Reihe hochkarätiger, Private Equity-geführter Deals startete das Jahr 2019 deutlich stärker – trotz wachsender geopolitischer Unsicherheit und der noch Ende 2018 drohenden Rezession. In einer von Mergermarket und Allen & Overy durchgeführten Umfrage nannten deutsche M&A-Dealmaker globale makroökonomische Aussichten (69 Prozent), die weltweite politische Instabilität (39 Prozent) und regulatorische/rechtliche Hürden im Ausland (38 Prozent) als ihre drei größten Herausforderungen.

Die gesamtwirtschaftliche Unsicherheit, das durch den Zoll- und Handelskrieg destabilisierte Handelsdreieck USA-China-Deutschland sowie konservative Käufer, die nicht bereit waren, die hohen Verkäufererwartungen zu erfüllen, haben der Stimmung einen leichten Dämpfer verpasst. Wachsende protektionistische Bedenken mit Blick auf Schlüsselindustrien haben das internationale – und hierbei insbesondere das chinesische – Geschäft mit Deutschland maßgeblich beeinflusst. In Folge sanken nach einem Höchststand im Jahr 2016 sowohl der Transaktionswert als auch die Anzahl der Transaktionen im Jahr 2018 zum zweiten Mal in Folge.

„Trotz des anhaltenden Interesses haben regulatorische Hindernisse auf beiden Seiten im vergangenen Jahr zu einem deutlichen Rückgang der chinesischen Aktivitäten in Deutschland geführt. Da viele deutsche Unternehmen für ausländische Käufer weiterhin sehr attraktiv sind, wird es hier auch im kommenden Jahr herausfordernde Situationen geben“, sagte Dr. Thomas Sacher, Head of Corporate Germany bei Ashurst.

Insgesamt wurden 2019 bisher 20,2 Milliarden Euro investiert, ein deutlicher Anstieg gegenüber dem dritten Quartal (12,5 Milliarden Euro) und dem vierten Quartal (7,7 Milliarden Euro). Die Daten wurden auf dem Mergermarket Germany Forum bekannt gegeben, das gestern und vorgestern in Düsseldorf stattgefunden hat.

Einen aktiven Jahresstart verzeichneten die deutschen Private Equity Gesellschaften. Mit 11,2 Milliarden Euro liegen die Buyout Deals schon jetzt deutlich über den Quartalsergebnissen der Jahre 2017 und 2018. Passend zu diesen Zahlen geben 85 Prozent der Befragten in der Mergermarket und Allen & Overy -Umfrage an, dass sie 2019 einen Anstieg der Private Equity Buyouts in Deutschland erwarten (18 Prozent gehen sogar von einem deutlichen Anstieg aus).

„Das beispiellose Maß an Fundraising bei den Private-Equity-Unternehmen hat das Dealmaking in den ersten Monaten 2019 befeuert. Angesichts des verschärften Wettbewerbs im Mittelstand sind bis zum Jahresende weitere hochkarätige Buyouts zu erwarten“, kommentierte Jonathan Klonowski, EMEA Research Editor bei Mergermarket.

Auch die Going-Private-Transaktionen haben in den letzten Jahren zugenommen. Zwischen 2016 und 2018 gab es in Deutschland acht Going-Private-Deals. In Europa gab es im gleichen Zeitraum insgesamt 78 solcher Transaktionen im Gesamtwert von 57,8 Milliarden Euro. 2019 gab es bisher sechs weitere private Übernahmen in Europa, darunter die 5,7 Milliarden Euro-Übernahme von Scout24. Da Bain und Carlyle Berichten zufolge den deutschen Lichtkonzern Osram kaufen wollen, könnte die Dealaktivität mit dem vier Milliarden Euro-Deal  einen weiteren Aufschwung erfahren.

„Trotz der erwarteten Konjunkturabschwächung gehen wir von einem aktiven Buyout-Markt im Jahr 2019 aus, da viele PE-Häuser erwägen, ihre Portfoliowerte früher zu verkaufen, und turbulente Aktienmärkte mehr Möglichkeiten für P2P-Transaktionen bieten“, kommentiert Dr. Nils Koffka Partner bei Allen & Overy LLP.

(Mergermarket)

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