Banken
Die Zahlen für das Wirtschaftswachstum im vierten Quartal, wonach es mit der Investitionstätigkeit wieder aufwärtsgeht, sind ermutigend. Angesichts des ungewissen wirtschaftlichen Umfelds scheint ein wenig zusätzliche Hilfe dringend geboten. Hier sind der EZB auf kurze Sicht allerdings die Hände gebunden. Regierungen haben hier mehr Spielraum. Da die EZB nun nahezu ihr ganzes Pulver verschossen hat, ist es an den Regierungen, das Wachstum mit Konjunkturfördermaßnahmen anzuregen. Die Regierungen können bereits seit geraumer Zeit zu historisch niedrigen Zinssätzen Geld leihen, manche zahlen sogar Negativzinsen. Damit ist dies ein interessanter Zeitpunkt für Investitionen.
Mit seiner „Whatever it takes“-Rede im Juli 2012 und den darauffolgenden Maßnahmen hat Mario Draghi bewiesen, dass es der EZB ernst damit ist, die Eurozone in sicheres Fahrwasser zu steuern. Desgleichen hat er wiederholt betont, dass auch die Regierungen im Wege von Reformen und Investitionen ihren Teil beitragen müssen. Bislang sind die Regierungen hier allerdings kaum in Erscheinung getreten, obwohl sich im aktuellen Niedrigzinsumfeld zahlreiche Gelegenheiten für Investitionen in Bildung, erneuerbare Energien und diverse Infrastruktureinrichtungen bieten. Das würde der Konjunkturdynamik kurzfristig deutlichen Auftrieb verleihen und das Wirtschaftswachstum langfristig ankurbeln. Gleichzeitig wäre dies ein Katalysator für Investitionen des Privatsektors, während die Schuldendienstkosten kaum steigen würden. So würden Regierungen, die sich bei negativen Zinsen finanzieren, praktisch dafür bezahlt, in ihre Zukunft zu investieren.
Fragt sich nur, wer den ersten Schritt macht und mit gutem Beispiel vorangeht. Hier wäre natürlich ein europaweit koordinierter Aktionsplan wünschenswert.