Wirtschaft

Märkte unterschätzen Wahrscheinlichkeit einer Inflation

Die konjunkturelle Erholung hält weiterhin an, während die Inflation auf ihrem außergewöhnlich niedrigen Level verharrt – abgesehen vom Vereinigten Königreich.

Inflation Europa

 

Mit der Wirtschaftsbeschleunigung in den Industrienationen gehen die Zentralbanken, ausgenommen die Bank of Japan, langsam dazu über, eine Straffung der Geldpolitik durchzuführen oder zumindest zu avisieren.

Allerdings scheinen die Märkte und die Investoren nicht an die kommenden Entwicklungen glauben zu wollen, meint Benjamin Melman, Leiter Asset Allocation und Sovereign Debt bei Edmond de Rothschild Asset Management, in seinem jüngsten Kommentar:

Wir sehen momentan zwei Entwicklungen, die immer mehr an Boden gewinnen, aber konträr zu der Stimmung an den Märkten sind, Auch wenn das starke Wirtschaftswachstum nicht zu einer Ankurbelung der Inflation geführt hat, gibt es allen Grund dazu, mit einem komplett anderen Trend für die Zukunft zu rechnen.

Einige Experten wie Janet Yellen, Vorsitzende der US-Notenbank Fed, denken, dass das Verhältnis zwischen Wachstum und Inflation durch die Finanzkrise im Jahr 2008 verfälscht wurde.

Es wird aber allmählich zur Normalität finden. Andere sind der Meinung, dass signifikante strukturelle Verschiebungen, wie beispielsweise der Preiskampf durch die Entstehung großer Player wie Amazon, zu globaler Inflation geführt haben – eine Entwicklung, die nationale Wachstumsraten zurückgestuft hat.

Wir sind davon überzeugt, dass sich die Inflation schrittweise auf ein normales Niveau einpendeln wird. Zudem unterschätzen die Märkte die Möglichkeit, dass die niedrige und stabile Inflation bald zu einem Ende kommen könnte.

Die meisten Zentralbanken bewegen sich in Richtung Erhöhung der Zinssätze – auch wenn sie das mit erhöhter Vorsicht tun, da sie Aufruhr an den Finanzmärkten vermeiden wollen. Die Märkte verhalten sich gerade so, als glauben Investoren nicht wirklich daran, dass die Erhöhung der Zinsen kurz bevor steht.

Aufgrund der Tatsache, dass das Pendel in die andere Richtung schwingen könnte, hat das Team von Edmond de Rothschild Asset Management seine Gewichtung in US-Anleihen aus taktischen Gründen reduziert. Dafür sind die Experten von japanischen Aktien überzeugt – zu Lasten von Schwellenländeraktien.

„In einer von Reflation getriebenen Wirtschaft oder wenn die Zinsen steigen, übertreffen japanische Aktien Schwellenländer“, fügt Benjamin Melman hinzu.

Viele Gründe sprechen für das Land der aufgehenden Sonne, dies bestärkt auch die Wiederwahl von Premier Shinzo Abe. „Japan wächst stark, sein Arbeitsmarkt befindet sich auf einem Rekordhoch und die Politik der Bank of Japan bleibt expansiv“, so Melman. Japan sei daher eine hervorragende Reflationswette und die Aktien weisen die besten Bewertungen unter den großen Börsen auf. (EdR)

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