Der Kampf gegen den Klimawandel ist die größte globale Herausforderung, der sich die Menschheit in den kommenden Jahren und Jahrzehnten stellen muss. Der Maschinen- und Anlagenbau kann mit seinen Technologien einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz und Ressourceneffizienz leisten. Allerdings droht die europäische Industrie bei Klimaschutztechnologien wie der Batteriezellfertigung gegenüber teilweise hochsubventionierten Wettbewerbern aus China ins Hintertreffen zu geraten. Das haben die Manz AG aus Reutlingen und der Maschinenbauverband VDMA bei einem Unternehmensbesuch gegenüber dem Europaabgeordneten Andreas Glück (FDP) betont.
Unfairer Wettbewerb muss ein Ende finden
„Wir bieten Produktionsanlagen zur Herstellung von elektronischen Bauteilen und Geräten und von Lithium-Ionen-Batterien an. Mit diesen Technologien können wir einen großen Teil zum Erreichen der politisch gesetzten Klimaziele beitragen“ sagte Martin Drasch, Vorstandsvorsitzender der Manz AG. Besonders die hochsubventionierten Wettbewerber aus China bereiten dem Reutlinger Unternehmen immer mehr Sorgen: „Für den Standort Europa ist es wichtig, dass Industrie entlang der Wertschöpfungskette und Politik ihre Kräfte bündeln, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen.“
Der Europaabgeordnete Glück sagte: „Europa muss gerade beim Thema Hochtechnologie weltweit führend bleiben und teilweise auch noch werden. Deshalb brauchen wir eine europäische Gesetzgebung, die es unseren Unternehmen ermöglicht, ihr volles Potential nutzen zu können. Nur mit den besten und wirtschaftlichsten Technologien gelingt weltweiter Klimaschutz und die Sicherung von Arbeitsplätzen in Europa.“
Politik muss für passende Rahmenbedingungen sorgen
Thilo Brückner, Geschäftsführer des VDMA-Fachverbands EMINT (Electronics, Micro and New Energy Production Technologies), unterstrich die schwierige Lage: „Der asiatische Maschinenbau etabliert sich gerade in Europa als Ausrüster in der Batteriezellherstellung. Wenn die Politik nicht die richtigen Rahmenbedingungen setzt, droht die europäische Industrie bei einer weiteren klimaschützenden Zukunftstechnologie ins Hintertreffen zu geraten.“ Als Beispiel nannte er die Abwanderung der Photovoltaikindustrie nach Asien vor einigen Jahren.
Vor diesem Hintergrund fordere der VDMA von der europäischen Politik, deutlich schneller zu werden, um nicht von anderen Regionen abgehängt zu werden: „Förderinstrumente wie die IPCEIs (Important Projects of Common European Interest) verlieren durch bürokratische Hürden und Verzögerungen ihre Schlagkraft. Gleiches gilt für politische Rahmenbedingungen wie der geplanten EU-Batterieverordnung.“
(Manz AG)