Nach dem positiven Start in das Börsenjahr 2019 sind die Anleger auch im Februar in Kauflaune. Der comdirect Brokerage Index lag 111,7 Punkten auf einem ähnlich hohen Niveau wie im Vormonat. So einen Wert hatte es letztmals drei Jahre zuvor gegeben. Dieser Wert sowie die hohe Handelsaktivität der comdirect Kunden im Februar zeigen, dass die Privatanleger in allen Anlageklassen vermehrt zukauften. Die comdirect Kunden fragten vor allem Aktien (116,6 Punkte) besonders stark nach, außerdem stockten sie ihre Positionen bei den aktiven Fonds (130 Punkte) und ETFs (104,1 Punkte) weiter auf. „Obwohl der deutsche Leitindex DAX im vergangenen Monat eine Schwankungsbreite von rund 600 Punkten durchlief, setzen unsere Kunden aktuell eher auf Long-Positionen. Damit bestätigen sie trotz der unsicheren Nachrichtenlage die positive Stimmung an den Börsen“, sagt Andreas Lipkow, Marktexperte bei comdirect. Privatanleger setzen außerdem vermehrt auf breit aufgestellte ETFs und kaufen Gold sowie Derivate auf Gold zu.
Wirecard überflügelt durchschnittliches Handelsniveau eines Jahres
Seit einigen Monaten hält sich die starke Handelsaktivität bei DAX-Neuling Wirecard: Auch im Februar führte der Wert die Liste der meistgekauften sowie meistverkauften Aktien an. „Spekulationen um Manipulationsvorwürfe über das Geschäft in Singapur und das Short-Selling Verbot der BaFin führten unter anderem zu extremen Kursschwankungen, die spekulative Anleger ausnutzten. Diese extrem hohe Handelsaktivität in einem Monat überstieg das Handelsniveau eines ganzen Jahres klassischer DAX-Werte“, erklärt Lipkow den Hype um den deutschen Zahlungsverkehrsdienstleister.
Auf Platz zwei und drei der meistgekauften Einzeltitel standen TUI und Daimler, die beide durch die Zahlenbekanntgabe in den Fokus der Privatanleger rückten. Der amerikanische Lebensmittelkonzern Kraft Heinz auf dem vierten Platz der Top-Käufe sorgte mit einer milliardenschweren Wertberichtigung sowie einer Dividendenkürzung für eine Korrektur des Börsenwerts. „Die Anleger glauben jedoch weiterhin an das Geschäftsmodell des Standardwerts und nutzten die gefallenen Kurse als günstige Gelegenheit zum Kauf“, so Lipkow. Auf Platz fünf folgte der deutsche Chemiekonzern BASF.
Spekulationen und Gewinnmitnahmen prägen die Liste der meistverkauften Aktien
Nach Wirecard und Daimler befanden sich die beiden deutschen Großbanken Deutsche Bank und Commerzbank auf den Plätzen drei und vier der meistverkauften Aktien. „Die Deutsche Bank hat mit erneuten Geldwäsche-Vorwürfen zu kämpfen. Dahingegen hat die Commerzbank gute Zahlen bekanntgegeben, die Anleger nahmen Gewinne mit“, sagt Lipkow zu der Entwicklung. Auf dem fünften Platz der Top-Verkäufe folgte Amazon, die ebenfalls ordentliche Zahlen herausbrachten.
Ein weiterer spannender Wert in den Top 10 der meistverkauften Einzeltitel ist Aurora Cannabis. „Zu Beginn des Jahres ist der neu vertretene Cannabissektor stark gestiegen. Die comdirect Kunden nutzten diese Entwicklung offenbar für Gewinnmitnahmen“, so Lipkow.
(comdirect bank AG)