Bis zum ersten Quartal dieses Jahres überschritten die weltweiten Wachstumserwartungen jedoch ihren Höhepunkt und begannen sich abzuschwächen. „Wir halten es deshalb für wichtig, die Portfolioperformance durch Anlageansätze zu verbessern, die durch die Titelauswahl Renditen erzielen“, sagt Larry Hatheway, Head of Investment Solutions und Chefökonom beim Schweizer Vermögensverwalter GAM. „Wir raten dazu, auf aktives Management zu setzen.“
Fokus auf Schwellenländeraktien und nachrangige Finanzanleihen
Nachdem in den USA im März keine Einigung über die Gesundheitsreform erzielt werden konnte, werden Steuerreformen und fiskalische Impulse als weniger wahrscheinlich angesehen. Zusätzlich nahm die Abschwächung des Kreditwachstums in China den meisten Rohstoffmärkten den Wind aus den Segeln und der überraschende Rückgang der Gesamt- und Kerninflationsraten in den USA und in Kontinentaleuropa rief Zweifel am Tempo der geldpolitischen Anpassung in diesen Regionen hervor.
„Die Anleger haben ihre Erwartungen an ein stärkeres Wachstum und eine höhere Inflation zurückgeschraubt“, sagt Hatheway. „Das restliche Jahr 2017 dürfte entsprechend weniger gute Ergebnisse bringen, als dies bisher der Fall war.“
Durch die schwächeren Märkte sei die Grundlage für weitere Gewinne bei den sogenannten Reflation-Trades in Frage gestellt worden. „Die Reflation-Trades haben die Performance von Multi-Asset-Portfolios über die vergangenen drei Quartale angetrieben“, sagt Hatheway. Außerdem hätten indexabbildende passive Strategien niedrigere Renditen erzielt, da die Marktdynamik ins Stocken geraten sei.
„Wir halten es für angebracht, die Portfolioperformance durch aktiv gesteuerte Positionen zu verbessern.“ Dazu zählten ausgewählte Engagements in Schwellenländeraktien und auf Lokalwährungen lautenden Anleihen von Schwellenländern ohne Währungsabsicherung. „Zudem legen wir einen Fokus auf nachrangige Anleihen von Finanzunternehmen, am Sekundärmarkt gehandelte hypothekenbesicherte Wertpapiere sowie Multi-Asset-Target-Return-Strategien“, so der Experte.
Passive Strategien können zu Fehlallokationen führen
Passive Anlagestrategien – also börsennotierte Fonds / ETFs, die den nach der Marktkapitalisierung gewichteten Index einer bestimmten Anlageklasse nachbilden – seien gerade in der aktuellen Marktsituation nicht optimal. „Das liegt zum Teil daran, dass die Märkte unserer Meinung nach nicht immer effizient sind und damit Chancen bieten, zusätzliche Erträge gegenüber einer indexabbildenden Strategie zu erzielen. Außerdem können Anlagen, die sich rein nach der Marktkapitalisierung richten und andere Faktoren außer Acht lassen, zu einer Fehlallokation des Kapitals führen – sowohl insgesamt als auch in Bezug auf die einzelnen Positionen“, so Hatheway.
Effizienter: kostengünstiges aktives Management
Dies ist ein Ansatz, der Anlagestrategien mithilfe von kostengünstigen Instrumenten wie börsennotierten Fonds und Futures umsetzt, aber nicht unbedingt eine Nachbildung einer Marktkapitalisierung darstellt.
„Wir nutzen regelmäßig ETFs und Futures, wenn wir der Meinung sind, dass ein Engagement in breite Markttrends das beste Risiko-Rendite-Verhältnis bietet. Außerdem glauben wir, dass Marktineffizienzen an Märkten mit hoher Kapitalisierung, wie dem S&P 500 weniger ausgeprägt sind. Deshalb realisieren wir Engagements im breiteren Markt häufig über ETFs oder Futures, statt über einen Fonds von aktiven Managern“, sagt Larry Hatheway. „Wir investieren im engeren Sinne des Begriffs also nicht passiv. Wir befürworten jedoch den Einsatz von kostengünstigen Anlageinstrumenten zur Umsetzung aktiver Anlageentscheidungen.“
Die Aktien von GAM (Symbol „GAM”) mit Sitz in Zürich sind an der SIX Swiss Exchange notiert und Teil des Swiss Market Index Mid (SMIM). Die Gruppe verwaltet Vermögen von CHF 131,3 Milliarden* (USD 137,1 Milliarden)*. (GAM)
*Quelle: GAM. Stand der Daten: 30. Juni 2017.
Wichtige rechtliche Hinweise
Die Angaben in diesem Text dienen lediglich dem Zweck der Information und stellen keine Anlageberatung dar. Die in diesem Dokument enthaltenen Meinungen und Einschätzungen können sich ändern und geben die Ansicht von GAM unter den derzeitigen Konjunkturbedingungen wieder. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben wird keine Haftung übernommen. Die vergangene Performance ist kein Indikator für die laufende oder künftige Wertentwicklung.