Wirtschaft

Mittelstands-Finanzierung: Unternehmen drücken beim Thema Big Data die Pause-Taste

Der Einsatz von Big Data beim Thema Finanzierung ist im vergangenen Jahr in den mittelständischen Industriebetrieben nicht wirklich vom Fleck gekommen

geralt / Pixabay

Nach wie vor nutzt nur jedes vierte Unternehmen entsprechende Tools, um zum Beispiel die eigene Liquiditätsplanung auf Knopfdruck mit den Zahlungsströmen tausender Firmen zu vergleichen. Das sind Ergebnisse der im dritten Jahr in Folge durchgeführten Studie „Industrieller Mittelstand und Finanzierung 4.0“. creditshelf, der Gestalter digitaler Mittelstandsfinanzierung, hat dafür zusammen mit der TU Darmstadt mehr als 250 Vorstände und Geschäftsführer befragt.

„Die Unternehmen wissen um die Möglichkeiten, die Big Data bietet und sie erkennen auch die Vorteile der schnellen Datenanalyse. Aber noch sind sie zu zaghaft in der Umsetzung“, hat Dr. Daniel Bartsch, Vorstand und Gründungspartner von creditshelf, erkannt. Schon im Vorjahr hatte nur knapp jedes vierte Unternehmen ein derartiges Tool im Einsatz. Mittelfristig wird die Zahl vermutlich steigen: Immerhin 44 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass ein derartiges System bei ihnen in der konkreten Planung sei. Im Vorjahr bekannten sich nur 39 Prozent dazu. „Das Interesse steigt, und immer mehr Mittelständler wollen die Möglichkeiten, die Big Data bietet, nutzen“, erläutert Bartsch.

„Eine solide Liquiditätsplanung ist der Schlüssel, um Engpässe frühzeitig zu identifizieren. Als verlässliches Controlling-Instrument gehört die Beobachtung der Zahlungsströme deshalb zu den wichtigsten Aufgaben. Und wenn die eigenen Daten auf Knopfdruck mit denen der Mitbewerber verglichen werden können, bekommt der Vorstand ein wichtiges Hilfsmittel an die Hand, gegebenenfalls Stellschrauben zu justieren“, erläutert Prof. Dr. Dirk Schiereck, der die Studie wissenschaftlich begleitet hat. Der Leiter des Fachgebiets Unternehmensfinanzierung an der TU Darmstadt warnt vor einer zu geringen Liquiditätsreserve, die schnell in die Insolvenz führen könne. Gleichzeitig dürften die Reserven nicht zu hoch angesetzt werden, „da sonst das Geld unproduktiv auf dem Konto liegt und nicht für Investitionen genutzt werden kann.“

Zwar halten neun von zehn Unternehmen ihre aktuelle Buchhaltungssoftware für zukunftsfest, dies dürfe creditshelf-Vorstand Bartsch zufolge aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein Update notwendig sein könnte. Häufig würde die Software – ähnlich wie der Kontostand – nur den aktuellen Ist-Zustand als trügerische Momentaufnahme vermitteln. „Eine fundierte Liquiditätsplanung auf Basis von Big-Data-Methoden liefert Informationen zur Zahlungsfähigkeit und sichert Handlungsspielräume. In Kombination mit einer flexiblen und schnellen Finanzierungsmöglichkeit, gewinnt ein Unternehmen so einen echten Wettbewerbsvorteil“, so Bartsch weiter.

(credit shelf)

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