Negative Auswirkungen auf den gesamten Markt
Doch als Mobile Virtual Network Operator verfügt spusu über kein eigenes Mobilfunknetz und ist daher auf die Kooperation mit einem Netzbetreiber angewiesen, um in den deutschen Markt kommen zu können. In diesem Zusammenhang kritisiert das Unternehmen den deutschen Marktführer scharf, denn die Pläne von spusu in Deutschland Fuß zu fassen, werden von der Telefónica Deutschland seit mehreren Jahren offensichtlich ausgebremst. „Die Fusion von o2 und E-Plus wurde von der EU-Kommission nur unter der Bedingung genehmigt, dass Telefónica Deutschland, als Mutterkonzern von o2, unter anderem auch Mobile Virtual Network Operator ans Netz nimmt: Bisher weigert sich das Unternehmen jedoch, diese Fusionsbedingungen umzusetzen“, ärgert sich Katzbauer und erklärt: „Der deutsche Mobilfunkmarkt leidet unter extremen wettbewerbshemmenden Bedingungen, die durch die Implementierung von neuen und eigenständigen Anbietern aufgebrochen werden könnten.“ Dass mehr Anbieter ein Plus für den deutschen Mobilfunkmarkt wären, zeigt sich am Beispiel Österreich, wo mit dem Start von spusu im Juni 2015 die Allmacht der Großbetreiber stark reguliert werden konnte. „Dies führte zu einer deutlichen Belebung des Mobilfunkmarktes, von dem nicht nur vor allem die Handynutzer stark profitierten, sondern auch ein wirtschaftlicher Auftrieb in nur kürzester Zeit verzeichnet wurde. Vergleicht man den rasanten Aufstieg von spusu in Österreich mit Deutschland würde das bedeuten, dass der Mobilfunkanbieter rund 1.000 neue Arbeitsplätze in den nächsten fünf Jahren schaffen könnte“, informiert Katzbauer weiter.
Beschwerde stößt auf taube Ohren
Trotz mehrmaligen Einwänden, mit hinreichenden und nachvollziehbaren Argumenten, sieht die EU-Kommission derzeit offensichtlich keinen Handlungsbedarf, „und das obwohl eindeutig wettbewerbshemmende Maßnahmen (entgegen der Fusionsbedingungen, Anm.) ergriffen werden“, kritisiert Katzbauer abschließend und fordert den deutschen Marktführer auf, die EU-Bedingungen endlich umzusetzen und spusu den Zugang zum deutschen Mobilfunkmarkt zu ermöglichen. Rückenwind bekommt der österreichische Qualitätsanbieter in seinem Vorhaben zudem von den zuständigen deutschen Wettbewerbsbehörden.
Karl Katzbauer
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