Wirtschaft

Nachhaltigkeit muss das Leitprinzip für Europa werden

Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) bei Nachhaltigkeitsdebatte mit EU Vize-Präsident Katainen

geralt / Pixabay

Wie können die Ziele für nachhaltige Entwicklung zur Grundlage einer langfristigen EU-Strategie für ein nachhaltiges Europa bis 2030 gemacht werden? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Debatte mit Kommissionsvizepräsident Jyrki Katainen auf der Juni-Plenartagung des Europäischen Ausschusses der Regionen (AdR). Außerdem kündigte Peter Kurz (DE/SPE) die Europäische Konferenz für nachhaltige Städte 2020 in Mannheim an.

Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG), die im September 2015 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen angenommen wurden, sind das Leitkonzept für die künftige wirtschaftliche und soziale Entwicklung auf der Erde. Jedem dieser 17 Ziele sind konkrete Unterziele (insgesamt 169) zugeordnet, mit denen bis 2030 dafür gesorgt werden soll, die Armut zu beseitigen, die Umwelt zu schützen und Wohlstand zu schaffen. Im Januar 2019 legte die Europäische Kommission ein Reflexionspapier über ein nachhaltigeres Europa vor, in dem drei Szenarien zur Verwirklichung der Ziele und Unterziele aufgezeigt wurden. Eines der vorgeschlagenen Szenarien war die Annahme einer übergreifenden EU-Strategie für die Nachhaltigkeitsziele. Der Europäische Ausschuss der Regionen möchte einen Schritt weitergehen.

„Wenn die EU zeigen will, dass sie es mit der Gerechtigkeit und dem Klimaschutz ernst meint, muss die Nachhaltigkeit mehr als nur eine Fußnote sein, nämlich unsere Richtschnur für das nächste Jahrzehnt. Es ist bedauerlich, dass die EU-Mitgliedstaaten diese Woche im Rat nicht den politischen Mut aufgebracht haben, sich uneingeschränkt zu den Nachhaltigkeitszielen bis 2030 zu bekennen, aber unser Ausschuss wird auch weiterhin deutlich machen, dass es keine Alternative gibt: Wir müssen uns gemeinsam mit den europäischen Regionen und Städten für den Aufbau einer nachhaltigen EU stark machen“, führte AdR-Präsident Karl Heinz Lambertz aus.

Peter Kurz, Oberbürgermeister von Mannheim und Mitglied im Europäischen Ausschuss der Regionen, ergänzte: „Die großen Megatrends spielen sich in den Städten ab. Migration, Klimawandel, Mobilität, Sicherheit, Radikalisierung, Zusammenleben in Vielfalt – auf all diese Fragen wird in Städten nach Antworten gesucht. In den Städten fällt die Entscheidung, ob die Nachhaltigkeitsziele erreicht werden, ob die Transformation unseres Lebens und Wirtschaftens gesellschaftliche Akzeptanz erfährt und gelingt. Dabei benötigen die Städte Freiheit zum Experimentieren und die Unterstützung der EU. UN, EU und die Nationalstaaten müssen die Städte als zentrale Akteure für die Umsetzung europäischer oder globaler Ziele und die Erfüllung nationaler Verpflichtungen wahrnehmen.“ Mannheim wird im Oktober 2020 die Europäische Konferenz für nachhaltige Städte in Mannheim ausrichten.

Da 65 % der 169 Unterziele der 17 SDG (laut UN) nicht ohne die Mitwirkung subnationaler Akteure erreicht werden können, sind von der Basis ausgehende Ansätze und Multi-Level-Governance entscheidend für die Verwirklichung der ehrgeizigen Ziele der UN-Agenda 2030. Aus einer aktuellen Umfrage des AdR zum Beitrag der lokalen und regionalen Ebene zu den SDG, die gemeinsam mit der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) durchgeführt wurde, geht hervor, dass 59 % der Teilnehmer gerade mit der Umsetzung von SDG beschäftigt sind.

Jyrki Katainen, Vizepräsident der Europäischen Kommission für Arbeitsplätze, Wachstum, Investitionen und Wettbewerbsfähigkeit, unterstrich: „Der Ausschuss der Regionen und unsere Städte, Gemeinden und Regionen sind unsere wichtigsten Partner für Umsetzung und Innovation. Würden wir nicht an einem Strang ziehen, dann könnten wir auch nicht die auf EU-Ebene vereinbarten Ziele umsetzen. Und Innovationen gehen von der regionalen Ebene aus. Jede einzelne Innovation findet in einer Stadt oder in einer Gemeinde statt.“

Nach der Debatte verabschiedeten die AdR-Mitglieder die Stellungnahme „Die Nachhaltigkeitsziele (SDG): Grundlage einer langfristigen EU-Strategie für ein nachhaltiges Europa bis 2030“ mit Ideen und Vorschlägen zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele vor Ort, die in Folge dem Europäischen Parlament, der Europäischen Kommission und dem Rat übergeben wird.

(Europäischer Ausschuss der Regionen)

print

Tags: , , ,

ASCORE Auszeichnung

Es gibt viele gute Tarife – für die Auszeichnung „Tarif des Monats“ gehört mehr dazu. Lesen Sie hier, was die ausgezeichneten Tarife zu bieten haben.

Tarife des Monats im Überblick

ETF-News

ETF-News

Aktuelle News zu börsengehandelten Indexfonds.

zu den News

Guided Content

Guided Content ist ein crossmediales Konzept, welches dem Leser das Vergleichen von Finanzprodukten veranschaulicht und ein fundiertes Hintergrundwissen liefert.

Die Ausgaben im Überblick

ESG Impact Investing

In jeder Ausgabe stellt "Mein Geld" ein UN-Entwicklungsziel und dazu passende Investmentfonds vor.

Un-Entwicklungsziele im Überblick

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Mein Geld Newsletter

Melden Sie sich für unseren 14-tägigen Newsletter an.

zur Newsletteranmeldung

25 Jahre Mein Geld
Icon

Mein Geld TV

Das aktuelle Video

-
Welche Neuerungen gibt es zum BAV-Geschäft?

Im bAV Geschäft gibt es immer wieder neue Trends und verbesserte Tarife. Was können Berater und Vermittler für 202472025 erwarten?

zum Video | alle Videos
Icon

Mein Geld Magazin

Die aktuelle Ausgabe

Mein Geld 03 | 2024

Die Zeitschrift Mein Geld - Anlegermagazin liefert in fünf Ausgaben im Jahr Hintergrundinformationen und Nachrichten aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Finanzen.

zur Ausgabe | alle Ausgaben