Es war nicht anders zu erwarten: mit über 250.000 Messebesuchern und einem geschätzten Ordervolumen von 47 Milliarden Euro ziehen die Organisatoren der IFA eine durchweg positive Bilanz. Die frohe Botschaft hat auch den Handel für Consumer und Home Electronics erreicht: er geht sehr gelassen und sehr zuversichtlich in das so wichtige Weihnachtsgeschäft.
Für die teilnehmenden Start-ups DER Höhepunkt des IFA-Jahres 2017: der neue Innovations-Hub IFA NEXT, der Start-ups, Unternehmen, NGOs und Forschungseinrichtungen zusammenführt. Dieser Community-Hotspot sorgte für große Aufmerksamkeit, insbesondere bei den vielen internationalen Fachbesuchern. Das gilt natürlich auch für die französischen Messeteilnehmer, die den Berliner Branchentreff dieses Jahr zum ersten Mal auf der Agenda ganz oben stehen hatten.
Ganz klar: bei der Jahresplanung hatte die Messe CES in Las Vegas die vergangenen Jahre bei französischen Start-ups die Nase weit vorn.
Bei der CES 2017 in Las Vegas nahm Frankreich als Land mit dem zweitgrößten Kontingent an Start-ups teil. Das überzeugte auch die Investoren vor Ort. So konnten beispielsweise Devialet, Sigfox und Netatmo mit 100 Millionen Euro beziehungsweise 150 Millionen und 35 Millionen Euro überaus erfolgreiche Finanzierungsrunden abschließen.
Doch dass Berlin reich (an Kontakten) und ‚sexy‘ (als Standort) insbesondere für internationale Start-ups ist, hat sich inzwischen auch in Frankreich herumgesprochen. Didier Boulogne, DACH-Chef der Agentur Business France, Akteur der Initiative „La French Tech“ und Organisator des französischen Gemeinschaftsstandes, ist sich sicher, dass die IFA sich einen festen Platz in der Agenda ‚seiner Unternehmen‘ erobert hat: „28 Start-ups waren dieses Jahr in Berlin. Ich weiß noch genau, wie wir mit 15 Start-ups 2014 auf der CES gestartet sind. Nur drei Jahre später waren es dann über 200. Sollte sich die französische Beteiligung an der IFA in diesem Maßstab entwickeln, so wäre ich nicht unglücklich…“
Berlin ideal für Gründer
Wobei indes die schiere Teilnehmerzahl nicht das wichtigste Argument für die IFA ist: „Im Gegensatz zu Events wie die CES, auf die viele Start-ups in ihrer Frühphase gehen, ist Berlin der ideale Ort für Gründer, die ihre ersten Investorenrunden erfolgreich hinter sich gebracht haben und nun auf der Suche nach strategischen Partnern sind. Für die etwas gereiften Jungunternehmen ist die IFA der Ort, an dem sich entscheidet, ob ihre Business-Modelle auch tatsächlich greifen“, so Didier Boulogne.
Und auch hier gibt es schließlich gute Neuigkeiten. So haben einige französische Firmen dieses Jahr schon auf der Messe Verträge schreiben können. Die Botschaft nach Messeschluss für die französische Delegation ist klar: Die IFA lohnt sich.
Das gilt insbesondere für die beiden Unternehmen Ellistra und Unistellar. Beide haben nach den Sternen gegriffen und auf der deutsch-französischen IoT-Battle-Night gepitcht. Beide haben sich so gut geschlagen, dass sie einen Preis gewonnen haben. (Business France)