Die Bepanthen-Kinderförderung startet in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendhilfswerk „Die Arche e. V.“ ein neues Freizeitangebot für etwa 100 sozial benachteiligte Kinder. In wöchentlichen Treffen beschäftigen sich die Kinder kreativ und spielerisch mit einer von ihnen selbst gewählten Geschichte. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt: Angeleitet von jeweils einem Theater- und einem Archepädagogen erwecken sie die Geschichte mit schauspielerischen und tänzerischen Elementen zum Leben. Dabei können die Kinder sie nach ihren eigenen Vorstellungen weiterentwickeln oder völlig neu interpretieren. Den Abschluss bildet eine Aufführung, bei der die Gruppen ihre „Geschichte zur Fantasie“ vor Familien und Freunden auf der Bühne zeigen.
Impulse geben – Beziehungen stärken
Das Förderprojekt leitet sich aus den Ergebnissen der Bepanthen-Kinderarmutsstudie(1) ab, die gezeigt hat, dass eine sinnvolle Freizeitgestaltung sozial benachteiligten Kindern wichtige Impulse für ihre Entwicklung liefert. Die Kinder selbst fordern diese außerschulische Bildung ein und sehnen sich darüber hinaus nach sozialen Bindungen. Die „Geschichten zur Fantasie“ erfüllen diese Bedürfnisse. Besonders die Interaktion in der Gruppe und mit den Pädagogen ist eine wichtige Erfahrung: „Die Beziehungen, die die Kinder durch die gemeinsame Entwicklung der Geschichte aufbauen, fördern spielerisch ihre Teamfähigkeit und Sozialkompetenz“, erläutert Theaterpädagoge Lorenz Huber, der das Projekt in Berlin leitet. „Indem sie sich den verschiedenen Charakteren annähern, setzen sie sich aber auch gleichzeitig mit ihren eigenen Wünschen und Wertvorstellungen auseinander. Das hilft ihnen, sich selbst besser kennen zu lernen, stärkt ihre Selbstwahrnehmung und damit auch das Selbstbewusstsein“, so Huber weiter. Auch Arche-Gründer Bernd Siggelkow freut sich, dass die Bepanthen-Kinderförderung erneut ein Projekt in den Archen initiiert: „Sinnvolle Freizeitangebote kompensieren die strukturelle Benachteiligung von Kindern, die in Armut aufwachsen. Daher ist es wichtig, in diesen Bereich zu investieren.“
Ende gut – alles gut
Das diesjährige Förderprojekt wird an vier Arche-Standorten durchgeführt. In Berlin und Potsdam fällt der Startschuss dafür bereits Ende April. Die Gruppen in der Hamburger und Münchener Arche beginnen im Juni. In wöchentlichen Treffen nähern sich die Kinder mit unterschiedlichen Methoden wie Malerei, Pantomime, Tanzen und Schauspiel den verschiedenen Charakteren und der Handlung an. Mit eigenen Ideen und Fantasien entwickeln sie diese dann weiter und schreiben so ihre eigene Version der Geschichte. Das „Happy End“ bildet dabei eine Abschlussaufführung vor Eltern und Freunden – in bunten Kostümen und vor selbst gestalteter Kulisse.