Wirtschaft

Normalisierung der Geldpolitik gibt Stil-Diversifikation Auftrieb

Marktkommentar: „Ständige Neubewertung künftiger Cashflows aufgrund niedrigerer Abzinsungssätze kommt diesem Investmentstil zugute“

Wahlfreiheit: Value Investing kann und sollte auf jede Art von Unternehmen angewandt werden und nicht auf bestimmte Sektoren beschränkt sein

Wachstumsaktien hatten seit 2014 in besonderem Maße von den verschiedenen akkommodierenden geldpolitischen Maßnahmen und dem starken Rückgang der Zinssätze profitiert – und damit auch der als „Growth“ bezeichnete Investmentstil.

„Die ständige Neubewertung künftiger Cashflows aufgrund niedrigerer Abzinsungssätze ist diesem Investmentstil in der Tat zugutegekommen“, schreibt Ingrid Trawinski, Co-CIO der zu ODDO BHF AM gehörenden Value-Boutique METROPOLE Gestion, in einem aktuellen Marktkommentar.

Auch wenn die aktuelle Rückkehr des Anlegerinteresses an Value Investing in erster Linie auf die plötzliche Umkehrung der Inflationserwartungen und der Zinsentwicklung zurückzuführen sei, spreche vieles für eine längerfristige Renaissance des Anlagestils und der Diversifikationsmöglichkeiten über Investmentstile.

Stilkombination

Trawinski sieht in Value Investing keinen Gegensatz zum Growth Investing, sondern vielmehr eine Ergänzung. „Der Value-Stil tendiert dazu, in verschiedenen Zyklusperioden besser abzuschneiden als der Growth-Stil, was für eine Diversifizierung der Stile im Rahmen eines langfristigen Managements spricht, bei dem die Zyklusveränderungen sehr schwer vorherzusagen sind.“

Die Kombination der beiden Stile würde daher eine Diversifizierung des Portfolios ermöglichen, die eine Verringerung der Volatilität und eine langfristige Optimierung der Renditen begünstigt.

Normalisierung der Zyklizität

„Bei Anlegern ist in den letzten Jahren diese Zyklizität der Aktienmärkte, die zu unterschiedlichen Zeiten einen Stil gegenüber einem anderen bevorzugen, in Vergessenheit geraten. Die Rücknahme der ultralockeren Geldpolitik sollte die Aktienmärkte wieder zu normalen, d. h. sich abwechselnden Zyklen zurückführen und Anlegern einen Grund liefern, beide Stile in ihren Portfolios zu kombinieren“, so die Value-Expertin.

Das Value Investing besteht in der Auswahl von Aktien mit einem Abschlag, d. h. von Aktien, deren Kurs niedriger ist, als er im Verhältnis zum inneren Wert des Unternehmens sein sollte. Dieser Managementstil setzt auf die Korrektur dieser Marktanomalie, die die Aktie mittel- bis langfristig wieder zu ihrem fairen Wert notieren lässt.

Value ist nicht auf bestimmte Branchen beschränkt

„Anleger beschränken das Value-Management oft auf bestimmte Sektoren wie das Bankwesen oder den Energiesektor“, schreibt Trawinski. „In Wirklichkeit kann und sollte dieser Managementansatz auf jede Art von Unternehmen angewandt werden und nicht auf bestimmte Sektoren beschränkt sein.“

Jedes Unternehmen – unabhängig von seiner Branche, seinem Wachstum und seiner Gewinnspanne – könne aus unterschiedlichen Ursachen in die Verlustzone geraten. Kurzfristig neigten die Märkte zu einer Überreaktion.

Strenge Selektion

„Beim Value Investing geht es darum, mithilfe strenger Analysemethoden diesen Bewegungen nicht zu folgen und sich auf den tatsächlichen Wert des Unternehmens zu konzentrieren“, erläutert Trawinski. „Value ist ein langfristiger Investitionsansatz, der sich auf die Bewertung eines Unternehmens im Verhältnis zu seiner inhärenten Rentabilität konzentriert.“

Eine gründliche Kenntnis der Geschäftstätigkeit eines Unternehmens unter den Gesichtspunkten der Bewertung, der Bilanzqualität und der außerfinanziellen Analyse seien die Voraussetzung, um die Übertreibungen des Marktes zu nutzen.

(NewMark Finanzkommunikation)

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