Wirtschaft

Politische Börsen in 2017 haben keine kurzen Beine

Politik nicht Ökonomie wird in diesem Jahr an den internationalen Börsen im Fokus stehen.

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Nicht nur die Politik Trumps und deren Konsequenzen werden die wirtschaftliche Entwicklung – auch in Europa – wesentlich beeinflussen (Brexit, Wahlen in einigen Kernländern, Sanktionen gegen Russland). Dies wird zu einem Umdenken in der Bewertung von Aktien führen: In den USA steigen Small und Mid-Caps zu Favoriten auf, in Europa könnte die Kursentwicklung der Banken wieder für positive Schlagzeilen sorgen.

Im neuen Jahr wird der Einfluss der Geldpolitik tendenziell an Bedeutung verlieren. Die Fiskalpolitik rückt vermehrt in den Mittelpunkt – so die Einschätzung der Experten von Moventum. Nicht nur in den USA, vor allem auch in Europa. Nur so werde man das seit Jahren immer schwächer werdende Wirtschaftswachstum wieder beleben können. „Und wann will man mit einer expansiven Fiskalpolitik starten, wenn nicht jetzt. Die Zinsen sind immer noch auf einem sehr tiefen Niveau. Eine etwaige höhere Verschuldung muss dabei in Kauf genommen werden“, so Michael Jensen, Executive Vice President von Moventum.

Der von Trump angekündigte Protektionismus könnte vor allem die Emerging Markets treffen. Immerhin kommen heute bereits mehr als 50 Prozent des globalen Wachstums aus diesen Ländern. Aufgrund der Mehrheitsverhältnisse im US-Senat und Kongress wird Donald Trump wohl keine große Zeit verlieren wollen, um seine angekündigten Investitionsprogramme zu starten. Ohne einen Boom erwarten zu können, wird die USA hiervon kurzfristig wirtschaftlich am meisten profitieren. Die Sorge vor einem zu starken Anstieg der Inflation und eine damit einhergehende restriktive Notenbankpolitik sind dabei aus Sicht von Moventum deutlich übertrieben.

In Europa stehen 2017 drei wichtige Wahltermine auf der Agenda: die Niederlande im März, Frankreich im April und Deutschland im September. Aufgrund der unsicheren politischen Mehrheitsverhältnisse drohen noch weitere Wahlen: beispielsweise in Spanien, Italien, Portugal und Österreich. Die wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung über die Politik begünstigt Populismus und extreme Parteien. Nach der Brexitüberraschung im Juni 2016 und dem Sieg Donald Trumps bei den US-Präsidentschaftswahlen sind weitere Überraschungen in Europa nicht auszuschließen.

Die Asset Manager von Moventum passen in jedem Quartal ihre Portfoliostrategien an die aktuellen Marktbedingungen an. Zu diesem Zweck werden im Rahmen einer Asset Allocation Konferenz externe Experten eingeladen, um die aktuelle Marktsituation zu analysieren und zu bewerten. Moventum setzt in seinen Strategien ausschließlich aktiv gemanagte Fonds ein. Fundrating mit dem Ziel der Alphagenerierung statt Fundranking, ist das Ziel.

In diesem Quartal waren die Markterwartungen „so unklar wie noch nie“, so Michael Jensen, Executive Vice President von Moventum. Der Ausgang des Referendums in Großbritannien als auch die Wahl Donald Trumps wurden von den Märkten so nicht erwartet und auch deren Folgen für die Kapitalmärkte wurden von den meisten Marktteilnehmern anders prognostiziert. Dies bringt große Unsicherheiten für die Entwicklung der Kapitalmärkte im Jahr 2017 mit sich. „Das Niedrigwachstumsumfeld ist zum Normalzustand geworden, Gold spielt für den Augenblick quasi keine Rolle mehr und deutsche Staatsanleihen rentieren so niedrig wie noch nie. Die Asset Allokation für 2017 gestaltet sich herausfordernd und spannend, dank der politischen Großwetterlage“, so Jensen.

Im Ergebnis erhöht Moventum in seinen Strategien im Bereich Aktien den US-Anteil zu Lasten des Europa-Anteils. Bereits im Jahresverlauf wurde im Hinblick auf einen möglichen Trump-Sieg die Gewichtung von US-binnenmarktorientierten Small und Mid-Caps gestärkt. Diese Übergewichtung wird nun noch weiter ausgebaut. Es wird erwartet, dass vor allem dieses Marktsegment von einer Stärkung des Protektionismus in den USA profitieren werde. Der Anteil an Value-Werten soll in den einzelnen Portfoliostrategien deutlich gestärkt werden. Dabei werden Consumer Staples reduziert. Finanzwerte in den USA und Europa werden von untergewichtet auf neutral ausgebaut. Es wird erwartet, dass der Finanzsektor von den steigenden Renditen profitieren wird und im Rahmen der zu erwartenden Deregulierung der künftigen Regierung Trump in Europa eventuell sogar eine Rückorientierung der Banken hin zu Basel II stattfindet. Dort wären bilanztechnisch bessere Banken dann überkapitalisiert. Diesbezügliche Sonderausschüttungen an die Aktionäre könnten aus Sicht von Moventum den Sektor zusätzlich beflügeln. Im Technologie-Sektor hält Moventum an der bisherigen Übergewichtung fest. In den Emerging Marktes wird die bisher bestehende Untergewichtung beibehalten.

Auf dem Rentenmarkt werden sich die europäischen Anleihen einem Anstieg der Renditen in den USA nicht entziehen können, der Spread könnte sich tendenziell leicht ausweiten. Die Duration bleibt weitestgehend unverändert kurz.

(Quelle: Pressemeldung von Moventum Asset Management)

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