Wirtschaft

Reformen bei Minijobs und Ehegattensplitting könnten 60.000 neue Vollzeitstellen schaffen

Studie der Bertelsmann Stiftung: Durch Umgestaltung von Steuer- und Sozialversicherungsregeln weniger prekäre Arbeitsverhältnisse und gerechtere Einkommensverhältnisse zwischen Paaren. Gütersloh, 4. Oktober 2012. Die derzeitigen gesetzlichen Bestimmungen bei Minijobs und Ein­kommensteuern von Ehepaaren verhindern das Entstehen von Arbeitsplätzen und fesseln Men­schen in der Geringfügigkeitsfalle prekärer Arbeitsverhältnisse. Dagegen könnten durch eine kom­binierte und gezielte Reform der gesetzlichen Regelungen für Minijobs und gleichzeitig eine Um­gestaltung beim Ehegattensplitting in Deutschland 60.000 neue Vollzeitstellen entstehen. Zusätzli­che Belastungen für den Staatshaushalt würden nicht entstehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Simulationsrechnung, die das Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA) im Auftrag der Ber­telsmann Stiftung durchgeführt hat und bei der zahlreiche Reformansätze auf ihre möglichen öko­nomischen und sozialen Wirkungen durchgerechnet wurden.

Unter den derzeitigen gesetzlichen Rahmenbedingungen sorgen Minijobs und Ehegattensplitting bislang noch dafür, dass vor allem Zweitverdiener in Paarhaushalten, zumeist Frauen, in geringfü­gigen Beschäftigungsformen verharren, obwohl sie aufgrund ihrer Qualifikationen und zeitlichen Möglichkeiten umfangreichere und anspruchsvollere Tätigkeiten ausüben könnten. Für die Betrof­fenen führt diese Geringfügigkeitsfalle zu schlechteren beruflichen Entwicklungsperspektiven, zu geringeren Ansprüchen in der Rentenversicherung und zu einer ausgeprägten Ungleichverteilung der Einkommen in den Haushalten. Gesamtwirtschaftlich mindert sich das Erwerbspotenzial und die wirtschaftliche Dynamik.

Die Experten der Bertelsmann Stiftung sehen in den aufgezeigten Reformoptionen daher große Chancen für Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen und eine gerechtere Gestaltung der Sozi­alsysteme. „Es kämen mehr Menschen in Arbeit, ohne dass dies zu einer weiteren Zerstückelung der Arbeitsverhältnisse führen würde“, so Eric Thode, Arbeitsmarktexperte der Bertelsmann Stif­tung. „Gerade Frauen, die etwa zwei Drittel aller derzeitigen Minijobber ausmachen, würden von den Reformen profitieren. Sie könnten ein höheres Erwerbseinkommen erzielen, hätten bessere Aufstiegsmöglichkeiten im Beruf und würden auch mehr eigene Vorsorge in der gesetzlichen Rentenversicherung betreiben, sodass nicht zuletzt auch das Risiko der Altersarmut geschmälert würde.“

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