Der klassische Bankkredit
Mit einem Darlehen geht ein enormer Vorteil einher: Gründer bleiben unabhängig. Die Bank kann nicht ins Geschäftliche hineinreden, was bei einem Investor der Fall ist. Zudem existieren mit den Förderkrediten der öffentlich-rechtlichen KfW-Bank preiswerte Angebote. Allerdings stehen dem drei bedeutende Nachteile gegenüber. Erstens müssen Selbstständige unabhängig vom geschäftlichen Erfolg die Raten stemmen. Das kann bei ausbleibenden Einnahmen schnell in die Zahlungsunfähigkeit führen. Zweitens kosten Kredite Geld, auch Förderkredite. Die Zinsen können sich als Belastung erweisen. Drittens zeigen sich Banken gerade bei Start-ups mit innovativen Ideen häufig zurückhaltend. Viele Gründer, zum Beispiel im IT-Sektor, leiden unter der Risikoscheue der Geldhäuser. In diesem Fall müssen sich Unternehmer nach Alternativen umsehen, im Bereich der Kreditfinanzierung kann der Privatkredit eine gute Lösung sein.
Mittels Pfandleihhaus an Geld kommen
Eine etwas ungewöhnliche Variante ist es, das Start-up mit einem Pfandkredit zu finanzieren. Das kommt aufgrund der höheren Kosten vor allem dann infrage, wenn Gründer von Banken nur Absagen erhalten. Eine Bonitätsprüfung und eine Kontrolle des Geschäftskonzepts finden bei einem Pfanddarlehen nicht statt. Es genügt, dem Dienstleister Wertvolles zu überlassen. Als Beispiele dienen Kunst, Schmuck und Oldtimer. Bestenfalls wenden sich Interessierte an ein etabliertes Online-Pfandleihhaus: Diese verlangen meist weniger Zinsen als Vor-Ort-Filialen.
Investoren gewinnen
Investitionen von Dritten fallen unter den Begriff Eigenkapitalfinanzierung. Der Vorteil liegt darin, dass Gründer anders als bei einem Kredit sämtliche finanzielle Belastungen meiden. Das Risiko tragen die Investoren. Zusätzlich zeigen sich viele Investoren im Bereich des Venture Capital risikofreudig. Sie investieren bewusst in innovative Konzepte, bei denen Bankmitarbeiter in der Regel mit dem Kopf schütteln. Oftmals stellen sie auch kostenlos Expertise zur Verfügung. Sie haben ein großes Interesse am Unternehmenserfolg, entsprechend bringen sie sich ein. Dann können sie die Anteile einige Jahre später mit Gewinn verkaufen. In Deutschland fungiert insbesondere das Netzwerk Business Angels als Ansprechpartner, diese Organisation hat bereits zahlreiche Gründungen finanziert. Zuvor sollten Unternehmer aber auch die möglichen Nachteile begutachten. Erstens büßen sie ein Stück Unabhängigkeit ein, sie können nicht alleine bestimmen. Zweitens profitieren auch die Investoren bei einer positiven Entwicklung, nicht ausschließlich die Gründer. In diesem Fall kann sich eine Kreditfinanzierung insgesamt als günstiger erweisen.
Projekt mit Crowdfunding realisieren
Beim Crowdfunding finanzieren viele Menschen mit kleinen Beiträgen die Gründung oder das Umsetzen eines bestimmten Projekts, zum Beispiel die Entwicklung eines Produkts. Unternehmer stellen ihre Idee auf einer der vielen Crowdfunding-Plattformen vor und versuchen, in einem gewissen Zeitraum eine festgelegte Summe zu sammeln. Nur wenn diese Summe erreicht wird, ist das Crowdfunding erfolgreich. Andernfalls erhalten die Nutzer ihr Geld zurück oder müssen es gar nicht erst überweisen. Die Erfahrung zeigt, dass Gründer am besten mit Gegenleistungen locken. Beispiel neues Produkt: Die Investoren bekommen das Produkt später geschenkt oder zu einem Vorzugspreis. Nur mit einem intensiven Marketing auf vielen Kanälen wie einem Blog und Facebook hat ein solches Crowdfunding Erfolg, zudem sollten Unternehmer die meist zahlreichen Fragen von Interessierten stets kompetent und zeitnah beantworten. Das bedeutet einen erheblichen Aufwand.
Vor- und Nachteile gründlich abwägen
Gründer sollten genau überlegen, welches Modell sich für sie grundsätzlich eignet. Das unterscheidet sich von Firma zu Firma. Wer vergleichsweise leicht einen Kredit zu niedrigen Zinsen erhält und von seinem Geschäftserfolg überzeugt ist, sollte beispielsweise eher einen Kredit vorziehen. Bei anderen empfehlen sich eher Investoren, da bei ihnen kaum Aussicht auf ein Darlehen besteht.