Wirtschaft

Studie „Finanzierungsmonitor 2018“: Kreditsicherheiten setzen den Handel unter Druck

Der Handel lebt von kurzfristigen Krediten – vor allem für Betriebsmittel und die Vorfinanzierung von Waren.

Der Handel benötigt kurzfristige Kredite - und gerät damit unter Druck

 

Doch Geld gibt es von den Banken fast nur gegen Sicherheiten. Bei 63 Prozent der Handelsunternehmen sind bis zu zwei Drittel der Betriebsmittelkredite entsprechend unterlegt, bei jeder dritten Handelsfirma sind es immer noch bis zu ein Drittel. Das ergab der bereits zum dritten Mal vom digitalen Mittelstandsfinanzierer creditshelf erhobene „Finanzierungsmonitor“. Für die Studie wurden zusammen mit der TU Darmstadt 200 Finanzentscheider aus mittelständischen Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen befragt.

Handelsunternehmen stehen daher bei kurzfristigen Spitzen – zum Beispiel im Saisongeschäft – erheblich unter Druck. Zumal eine Mehrheit von 72 Prozent im laufenden Jahr eine noch restriktivere Kreditpolitik der Banken erwartet. „Wenn Handelsunternehmen größere Warenmengen günstig ergattern können, benötigen sie meist sehr schnell eine Vorfinanzierung. Doch Betriebe, die bereits stark mit Sicherheiten für Kreditgeber belastet sind, haben kaum eine Chance auf neue Darlehen. Unsere Befragung zeigt, dass derzeit zum Beispiel branchenübergreifend nur jedes zehnte Unternehmen überhaupt die Aussicht auf unbesicherte Betriebsmittelkredite hat“, erklärt Dr. Daniel Bartsch, Geschäftsführer von creditshelf. Dabei würden laut dem „Finanzierungsmonitor 2018“ mehr als drei Viertel der Handelsbetriebe dafür auch etwas höhere Zinsen in Kauf nehmen.

Hohe Volatilität benötigt oft externe Finanzierung

Der Handel ist im Branchenvergleich noch recht gut darin aufgestellt, sich aus dem eigenen Cash Flow zu finanzieren. 78 Prozent der Unternehmen sind in der Lage, bis zu 50 Prozent ihrer Betriebsmittel mit Eigenmitteln zu stemmen. Das bedeutet aber auch, dass sie zur Hälfte auf externe Finanzierung angewiesen sind. Nur 6 Prozent der Firmen bedienen mehr als drei Viertel ihrer Betriebsmittel aus dem Cash Flow. „Dass der Handel sich vergleichsweise gut aus Eigenmitteln finanzieren kann, liegt zu einem großen Teil an der Geschwindigkeit, in der Umsätze erzielt werden. Investitionsgüter, die sich über lange Zeit amortisieren müssen, spielen in dieser Branche eine weit geringere Rolle als etwa in der Industrie“, erläutert Prof. Dr. Dirk Schiereck, Leiter des Fachbereichs Unternehmensfinanzierung an der TU Darmstadt. Doch die hohe Schlagzahl in Handelsunternehmen hat auch eine Kehrseite. „Die hohe Volatilität des Geschäfts ist ohne eine rasche und unkomplizierte externe Finanzierung oft nur unter großen Schwierigkeiten zu leisten“, beschreibt Finanzierungsexperte Schiereck die Herausforderungen für den Handel.

Gerade der Wunsch nach schnellen Kreditentscheidungen bestimmt daher die Suche nach alternativen Finanzierungswegen. 53 Prozent der Unternehmen erhoffen sich laut der creditshelf-Studie diesen Vorteil bei Online-Plattformen zur Kreditvermittlung. „Acht von zehn Handelsunternehmen erwägen, solche Angebote zu nutzen“, so creditshelf-Gründer Bartsch, „Wichtigste Voraussetzung: Die Lösung ist einfach, schnell und innovativ.“

(creditshelf)

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