Trotzdem sind chinesische Investoren in „Down Under“ nicht sehr willkommen. Auslandsinvestitionen aus dem Reich der Mitte werden von den Behörden strengen Kontrollen unterzogen.
Verschärfte Bedingungen
2015 hat die Regierung die Bedingungen für chinesische Käufer verschärft, die Ackerland in Australien kaufen wollen. Alle chinesischen Käufe ab 15 Mio. Australischen Dollar (rund zehn Mio. Euro) bedürfen einer Überprüfung der Behörde. US-Investoren brauchen eine ähnliche Bewilligung erst bei Käufen im Wert von 1,1 Mrd. US-Dollar (etwa 720 Mio. Euro) – ganz zum Ärger der Ökonomen in Australien.
„Auch bei geringeren Wachstumszahlen bleibt China die größte ökonomische Chance für Australien“, so Hugh White, von der Australian National University in Canberra. China nimmt heute bereits rund ein Drittel des gesamten Außenhandelsvolumen Australiens ein. Der Beitrag, den China zum BIP Australiens leistet, beläuft sich auf fünf Prozent.
Weltweit haben sich die Auslandsinvestitionen Chinas von 2013 bis 2015 auf 120 Mrd. US-Dollar verdoppelt. In Australien verzeichneten die chinesischen Auslandsinvestitionen, nicht zuletzt aufgrund der Auflagen 2014, sogar einen Rückgang auf insgesamt 8,4 Mrd. US-Dollar.
Australiens Wirtschaft wankt
Australien könnte die Auslandsinvestitionen Chinas jedoch gut gebrauchen, denn das Land hat mit einer schwachen Investitionsneigung seiner eigenen Unternehmerschaft zu kämpfen. Die Investitionspläne der Betriebe lagen im vierten Quartal 2015 auf einen Neunjahrestief. Die Ökonomen orten in Australien eine Art ökonomischen Nationalismus.
So ist auch der australische Agrarminister Barnaby Joyce sehr feindlich gegenüber ausländischen Käufen australischen Landes eingestellt und rief unlängst auch zum Verkaufsverbot von lokalem Ackerland durch staatseigene- oder staatsnahe Betriebe aus, was sich vor allem an die Adresse chinesischer Investoren richtete.