„Wir sind nicht nur überzeugt, dass die Vorteile der Trump-Politik für die Unternehmen nicht mehr voll in den Markt eingepreist sind, sondern auch, dass sie in den Kursen der Large-Caps deutlich stärker vorweggenommen werden als in denen der Mid- und Small Caps“, schreibt Nicolas Janvier, Fondsmanager für US-Aktien bei Columbia Threadneedle, in einem aktuellen Marktkommentar. Dadurch eröffneten sich selektive Anlagemöglichkeiten insbesondere für Nebenwerte.
Kleinere Unternehmen dürften Columbia Threadneedle zufolge nicht nur besonders von der geplanten Deregulierung profitieren. Auch eine America First-Politik käme in erster Linie Mid- und Small-Cap-Unternehmen zugute.
Die Fondsgesellschaft geht davon aus, dass Trump seine Vorhaben nicht voll und ganz wird umsetzen können. So rechnet sie mit einer Absenkung des Steuersatzes für Unternehmen auf 20 bis 25 Prozent statt wie angekündigt um 35 Prozent. Dadurch würden die Unternehmensgewinne in den USA um rund zehn bis zwölf Prozent steigen.
Bei den geplanten Infrastrukturausgaben geht sie von 250 Milliarden Dollar aus statt von einer Billion Dollar, die Trump in Aussicht gestellt hat.
Auf Basis der Zahlen, die Columbia Threadneedle erwartet, könnte die Senkung der Unternehmenssteuern in Verbindung mit den prognostizierten Infrastrukturausgaben das BIP-Wachstum in den USA bis 2018 um mindestens 1,4 Prozentpunkte stärken.
„Da wir für 2017 ein BIP-Wachstum von zwei Prozent prognostizieren, läge unsere Basisprognose für 2018/19 bei ansonsten unveränderten Bedingungen damit bei 3,4 Prozent“, schreibt Janvier.
Zu den negativen Vorhaben von Donald Trump zählt Columbia Threadneedle den Handelsprotektionismus, der das BIP-Wachstum bis 2019 um 0,7 Prozentpunkte mindern könnte, und die Eindämmung der Einwanderung.
Eine aggressive Eindämmung der Einwanderung hätte der Fondsgesellschaft zufolge erhebliche negative wirtschaftliche Folgen und könnte das BIP-Wachstum in den USA bis 2020 um bis zu 2,0 Prozentpunkte reduzieren. (NewMark/ Colum Th)