Das hat die Forscherin Rui Yao von der University of Missouri in einer Analyse von Finanzdaten aus dem Jahr 2008 herausgefunden. Besonders anfällig für Investitionsfehler sind außer den Menschen mit zu viel Vertrauen vor allem Männer, asiatisch-amerikanische Investoren, und jene, die große Angst vor Verlusten oder ein großes Vermögen haben.
Häufiger Handel schadet
„Amerikaner asiatischer Herkunft wandeln ihre Aktien häufig in Bargeld um, wenn der Markt rückläufig ist, weil sie kulturell gesehen viel häufiger am Aktienmarkt handeln und kurzfristige Investitionen machen anstatt rationalere Langzeit-Investitionen; aber Timingstrategie und häufiger Aktienhandel zahlen sich kaum aus“, verrät Yao. Die meisten brauchten das Bargeld auch gar nicht für andere Investitionen – sie wollten es nur an Land ziehen, bis sich der Markt wieder erholt.
„Übermäßiges Vertrauen ist ein weiterer wichtiger Indikator für Investitionsfehler. Wenn eine Person zu großes Vertrauen in den Markt oder in ihre eigenen Fähigkeiten als Investor hat, ist es viel wahrscheinlicher, dass sie Aktien zu einem niedrigen Preis verkaufen, was unlogisch ist, aber häufig passiert“, weiß Yao.
Fehler vermeiden lernen
Die Forscherin empfiehlt Finanzplanern genau zu beobachten, wie ihre Kunden reagieren, wenn der Markt rückläufig ist und darauf zu achten, ob sie sich als zu vertrauensvoll erweisen oder Angst haben, Geld zu verlieren. Die Berater können dann den Kunden besser helfen, Fehler zu vermeiden. Finanzstrategien sollten nicht nur in Hinblick darauf geplant werden, wenn sich der Markt gut entwickelt, sondern auch dahingehend, was getan werden sollte, wenn das Portfolio an Wert verliert.
„Wenn der Markt rückläufig ist, wird jeder Fehler, den ein Investor macht, vergrößert“, warnt Yao. „Wenn Finanzplaner diejenigen identifizieren können, die ein größeres Risiko haben, diese Fehler zu machen, können sie viel effizienter mit Investoren zusammenarbeiten, um sie bereits im Vorhinein daran zu hindern, diese Fehler zu machen.“