Silber setzte im Mai seinen Konsolidierungstrend fort und verbuchte mit 14,57 US-Dollar pro Feinunze ein leichtes Minus von 0,7 Prozent. Der große Bruder Gold erlebte einen größtenteils unspektakulären Monat. Das Edelmetall schloss mit +2,2 Prozent bei 1.305 US-Dollar. Erst gegen Monatsende zog der Preis sprunghaft an. „Es gibt keine zwingende Erklärung hierfür, zumal auch der Silberpreis weiter hinterher hinkt. Vor allem überrascht die starke Dynamik des Preisanstiegs, der von stark steigenden Edelmetallaktien begleitet wird“, sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH. „Es bleibt zu beobachten, wie nachhaltig diese Entwicklung ist und ob Gold genug Kraft entwickelt, um Kurs auf die wichtige Marke von 1.380 US-Dollar zu nehmen“, sagt Siegel.
Rücksetzer bei Platin überraschend
Palladium und Platin laufen weiter auseinander. Palladium schloss den Monat mit 1.327 US-Dollar, was einem Minus von zwei Prozent entspricht. Auf Drei-Monatssicht hat Palladium 14 Prozent eingebüßt. Platin verlor im Mai 8,3 Prozent und notierte bei 794 US-Dollar. „Während sich bei Palladium die Korrektur weiter fortsetzt, ist der Rücksetzer bei Platin einigermaßen überraschend. Der Markt scheint hier doch nicht so gefestigt zu sein, wie zuletzt angenommen“, sagt Siegel. „Auf lange Sicht dürften sich beide Industriemetalle aber wieder aufeinander zubewegen.“
Die Aktien der Minengesellschaften liefen parallel zur Entwicklung bei Gold. Nach einem Monat ohne große Überraschungen verzeichneten die Minenaktien am letzten Handelstag deutliche Kursgewinne. „Analog zu Gold waren die Gewinn für die meisten Beobachter beeindruckend. Auch hier gilt es, die Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen“, sagt Siegel.
Basismetalle weiterhin Negativtrend
Die Basismetalle setzten wie im April ihren Negativtrend fort. Blei (-2,1 Prozent), Aluminium (-1,1 Prozent), Nickel (-1,0 Prozent) und Zink (-6,7 Prozent) notierten im Minus. Kupfer (-6,7 Prozent) sank auf ein neues Jahrestief.
Brent-Öl konsolidiert außerdem weiter. Das schwarze Gold verlor auf Monatssicht 10,6 Prozent und kostete 64,49 US-Dollar pro Barrel. Damit rutscht Europas wichtigste Rohölsorte auch auf Drei-Monatssicht wieder in den roten Bereich. „Die negative Entwicklung der Basismetalle und Öl deutet an, dass die Weltkonjunktur schwächelt. In der jüngeren Vergangenheit hatten bei Öl politische Entwicklungen, wie ein möglicher Konflikt mit Iran, den Preis noch gestützt. Das scheint aktuell aber nicht mehr der Fall“, sagt Siegel abschließend.
(Stabilitas GmbH)