Wirtschaft

Unter der Flagge Europas: Neues Schiffsregister wirbt um deutsche Reeder

· Neue Flaggenadministration in Europa gegründet: Die rumänische maritime Verwaltung RIFA startet im Januar 2013 mit Büros in Hamburg und im rumänischen Bukarest  Qualität und Service: Rückflaggung deutscher und internationaler Handelsschiffe ins neue Register erhöht europäisches Gewicht in internationalen maritimen Organisationen

Hamburg / Bukarest, 13.11.2012. Eine eigene Flagge für Europa: Das ist die Vision von Dr. Albrecht Gundermann, Schifffahrtsexperte und langjähriger Leiter des Liberianischen Schiffsregister-Büros in Hamburg und seinem dortigen Nachfolger Captain Jörg Molzahn. Mit der Gründung der Romanian International Flag Administration (RIFA) mit Büros in Bukarest und Hamburg wird die Vision nun Wirklichkeit. Das Team um Gundermann und Molzahn hatte im September 2012 eine Ausschreibung des rumänischen Staates gewonnen, als private Agentur die Registrierung, Überwachung und Betreuung internationaler Handelsschiffe unter rumänischer Flagge zu übernehmen. Zum Januar 2013 will die RIFA offiziell die Arbeit aufnehmen.

RIFA bietet Reedern aus Deutschland und der Welt erstmals die Möglichkeit, ihre Schiffe unter der professionell geführten europäischen Flagge Rumäniens fahren zu lassen. Zunächst sollen vor allem deutsche Reeder angesprochen werden. Erste Reaktionen aus dem Markt auf die Neugründung sind sehr positiv. „Die deutschen Reeder wünschen sich dringend eine europäische Flagge für ihre Handelsschiffe. Wir haben sechs Wochen vor unserem offiziellen Start rund 300 Voranmeldungen für eine Umflaggung von Schiffen in unser Register“, so Gundermann, Initiator und geschäftsführender Gesellschafter der Agentur. Jörg Molzahn, der zum 1. Januar 2013 als gleichberechtigter geschäftsführender Gesellschafter das RIFA-Team verstärken wird, erwartet innerhalb der kommenden drei Jahre sogar eine Flotte von bis zu 1.000 Schiffen in der Verwaltung der neuen Agentur.

RIFA: Qualitätsflagge mit Anspruch

Das junge Schiffsregister setzt dabei schon zum Start ein klares Zeichen für Qualität und Service. „Wir stellen hohe Anforderungen an die Schiffe, die sich bei unserer Flagge anmelden: erstklassige Standards beim technischen Zustand, beim Arbeitsschutz und auch beim Umweltschutz sind für uns die Basis“, so Gundermann. Sein Ziel ist klar: „Wir werden auf den weißen Listen der internationalen Hafenbehörden unter den besten Flaggenstaaten ganz oben stehen.“

Im Gegenzug wird die Agentur RIFA selbst auch zu den Besten gehören und setzt daher auf eine innovative, im europäischen Raum noch völlig unbekanntes Serviceniveau für seine Kunden. „Die internationale Handelsschifffahrt ist heute ein sehr schnelles und teures Geschäft, auf diese Anforderungen sind staatliche Behörden mit Wochenenden, Feiertagen und lokalen Öffnungszeiten naturgemäß nicht eingerichtet. Als private Agentur bieten wir dagegen erstklassigen Service aus einer Hand sowie Erreichbarkeit an sieben Tage die Woche rund um die Uhr. Zusätzlich werden wir als erster europäischer Anbieter den gesamten Prozess rund um die Registrierung, Zertifizierung und sonstige Dienstleistungen webbasiert aufsetzen, so dass Reedereien von überall auf der Welt jederzeit Zugriff auf ihre Unterlagen erhalten“, beschreibt Gundermann die Ziele der RIFA. Kostspielige Wartezeiten und der veraltete Versand wichtiger Dokumente per Kurier um die Welt seien weder notwendig noch zeitgemäß und den Reedereien finanziell auch nicht mehr zuzumuten.

RIFA: Maritimes Gewicht für Europa

Vom Aufbau einer professionellen Flaggenverwaltung in Europa profitieren nicht nur die Reeder, sondern auch die europäische Union insgesamt. „Die Mitbestimmung in internationalen maritimen Organisationen hängt vor allem an der Anzahl der Schiffe, die unter den Landesflaggen fahren. Das Interesse der europäischen Länder ist daher, die unter europäischer Flagge fahrende Tonnage erheblich aufzustocken“ erklärt Gundermann.

Nicht zuletzt deshalb hat die EU in ihren Beihilferichtlinien festgelegt, dass Reeder mindestens 60 Prozent ihrer Flotte unter europäischer Flagge führen müssen, um steuerliche Regelungen wie die pauschale Versteuerung nach der Schiffstonnage zu erhalten. Mit der Gründung der RIFA wird den Reedern jetzt eine professionelle Flaggenadministration mit dem geforderten Sitz in der EU angeboten, die diese Quote für deutsche und weitere europäische Länder auch in der Praxis möglich macht.

Alle Mann an Bord: Flaggenadministration mit Erfahrung

Gründungsgesellschafter Gundermann und Molzahn wissen, was Reedereien wollen. Nacheinander bauten sie das Büro des liberianischen Schiffsregisters in Hamburg auf. Gundermann freut sich auf die Zusammenarbeit mit seinem Nachfolger: „Jörg Molzahn hat sich in den vergangenen Jahren einen hervorragenden Ruf innerhalb der deutschen Schifffahrt erarbeitet. Die Reeder vertrauen auf seine Kompetenz und seine lösungsorientierte Arbeit. Ich kann mir keinen besseren Geschäftspartner für dieses großartige Projekt vorstellen.“

Neben Molzahn wird auch Anja Funk, die bisher die Registrierungsabteilung des Liberia Registers in Deutschland leitet, ab Januar 2013 zu RIFA wechseln. Ebenfalls bereits unter Vertrag ist Rechtsanwalt Dr. Jan-Thiess Heitmann, einer der erfahrensten Experten für internationales Seerecht. Er kommt vom Verband Deutscher Reeder, wo er 10 Jahre lang als Justitiar tätig war. Weitere Einstellungen sind geplant.

Gundermann: „Mit der RIFA schließen wir eine wichtige Marktlücke in der europäischen maritimen Wirtschaft. Das zeigt das hohe Interesse der deutschen Reeder ebenso wie das Engagement der rumänischen Regierung, die uns im Aufbau und der Administration engagiert unterstützt. Jetzt ist es an uns, unsere Kunden mit erstklassigem Service im operativen Geschäft zu überzeugen.“

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