Doch dann ordnete er besonnen die nächsten Schritte an: Krisensitzung der Regierung und Rückruf aller Minister aus dem Wochenende. Da die gesamte Militärführung einschließlich des Generalstabschef in der Katastrophenmaschine saß, musste die Sicherheit des Landes überprüft werden. Die Stellvertreter der Generäle wurden informiert und nahmen sofort ihre neuen Posten ein. Schon wenige Stunden nach dem tragischen Unfall erklärte Premier Tusk öffentlich: „Wir haben alles unter Kontrolle.“ Auch Parlamentspräsident Bronislaw Komorowski, der laut polnischer Verfassung nach dem Tod Kaczynskis die Pflichten des Staatspräsidenten übernahm, beruhigte zunächst. Sichtlich bewegt, aber gefasst verkündete er eine Woche Staatstrauer. In dieser Zeit sollten auch die Politiker ihren Parteienstreit ruhen lassen. Innerhalb von zwei Wochen muss er nun den Termin für vorgezogene Präsidentenwahlen verkünden. Neuwahlen müssen innerhalb der nächsten 60 Tage stattfinden. Zwei der Präsidentschaftskandidaten saßen in der Unglücksmaschine, zudem fast alle namhaften Politiker der national-konservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS).