Wirtschaft

Vor 20 Jahren flohen tausende DDR-Bürger über Polen in den Westen.

Berlin/Warschau (ots) - Heute vor 20 Jahren, am 5. Oktober 1989, reisten die letzten DDR-Bürger vom Danziger Bahnhof in Warschau Richtung Westdeutschland aus. "Wir alle erinnern uns an Hans-Dietrich Genscher auf dem Balkon der deutschen Botschaft in Prag.

Daneben gibt es andere Geschichten, die weniger in Erinnerung geblieben sind. Dazu gehört was mit den tausenden DDR-Flüchtlingen im Herbst 1989 geschehen ist, die über Polen in die Bundesrepublik Deutschland gekommen sind", erklärt der geschäftsführende Vorstand der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit Albrecht Lempp, warum die Stiftung den Dokumentarfilm Tschüss DDR! Über Warschau in die Freiheit produziert hat. Diese "andere" Botschaftsgeschichte erzählt der Film, der am 12. Oktober in Berlin seine Uraufführung hat.

Der Regisseur Krzysztof Czajka stellt in seinem Film einige der damaligen Flüchtlinge vor, denen die Ausreise über Warschau gelungen ist. Der Film erinnert aber auch an die stillen Helden jener Tage, nämlich die vielen Polen, die damals die DDR-Bürger an der Grenze oder in Warschau bei ihrem waghalsigen Vorhaben unterstützt haben. Tschüss DDR! beleuchtet nicht nur die menschliche, sondern zeigt auch die politische Dimension der damaligen Warschauer Ereignisse. Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki, der erste nichtkommunistische Regierungschef, musste nämlich das Flüchtlingsproblem unter schwierigen innen- und außenpolitischen Konstellationen mit seinem Außenminister Skubiszewski lösen, kaum dass sein Kabinett vereidigt worden war. Die Tatsache, dass in seiner Regierung vier kommunistische Parteimitglieder, darunter der für die Grenzsicherung zuständige Innenminister Kiszczak, saßen, machte die Angelegenheit nicht einfacher. "Wir alle wussten, dass auf die Flüchtlinge in der DDR Stasigefängnisse warteten", so der 82-jährige Mazowiecki im Film. Neben ihm und Krzysztof Skubiszewski kommen auch die ehemaligen deutschen Botschafter Johannes Bauch (West) und Jürgen van Zwoll (Ost) zu Wort. Sie erzählen von der mutigen und menschlichen Vorgehensweise der Regierung Mazowiecki und der katholischen Kirche in Polen: Weder wurden die Flüchtlinge in die DDR zurückgeschickt noch außerhalb des deutschen Botschaftsgeländes polizeilich verfolgt, was u. a. in Prag der Fall war, sondern einige Hundert DDR-Bürger wurden in 80 Ferienheimen rund um Warschau untergebracht.

Ende September zeichnete sich ab, dass eine Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland bevorstehen würde. Am 1. und 5. Oktober reisten rund 2000 DDR-Bürger vom Danziger Bahnhof in Warschau gen Westen aus. Andere gelangten per Schiff oder Flugzeug nach Westdeutschland. Der Film Tschüss DDR! Über Warschau in die Freiheit erinnert an ein deutsch-deutsches Drama, das sich in Polen abspielte und dank des polnischen Engagements eine Lösung fand. Es erinnert somit an ein Kapitel aus der deutsch-polnischen Geschichte von europäischem Ausmaß, das einen Anteil am Fall der Berliner Mauer trägt.

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