Wirtschaft

Vor der Brexit-Abstimmung: Anleger sollten auf Nervosität reagieren, aber nicht in Panik verfallen

Bis Anfang Juni lagen die Brexit-Befürworter in den meisten Umfragen noch zurück. Dann allerdings drehte sich die Stimmung sukzessive und die Befürworter liegen gemäß

Keine Panik

den aktuellsten Umfragen gleich auf bzw. sogar leicht vorne. Ein möglicher Austritt hätte aller Voraussicht nach weitreichende Auswirkungen für die Handelsbeziehungen – nicht nur zwischen UK und der EU, sondern UK und der ganzen Welt – sowie London als Finanzplatz. Aufgrund dessen stieg in den letzten Tagen die Nervosität an den Kapitalmärkten bereits drastisch an.

Nervosität beschert historischen Meilenstein

Am Aktienmarkt kann man dies an der gestiegenen Volatilität ausmachen. Dies ist am dazugehörigen Volatilitätsindex (z. B. VDAX für den deutschen Aktienindex), der die Schwankungsbreite eines Marktes misst, leicht abzulesen. So führte die jüngste Stressphase rund um den „Brexit“ beim VDAX zu einem Anstieg von ca. 20 auf knapp 38 Punkte. In Indexpunkten ausgedrückt, hat der DAX innerhalb von nur drei Tagen teilweise bis zu 700 Punkte, also rund 7% abgegeben.

Durch die Flucht in den „sicheren Hafen“ fiel die Rendite der 10jährigen Bundesanleihen erstmalig in der Geschichte unter die Null-Prozent-Marke. Die Risikoprämien in anderen Rentensegmenten haben sich durch die erhöhte Verunsicherung ebenfalls wieder ein Stück weit nach oben entwickelt.

Wie Anleger reagieren sollten

Dies wird sich auch in der Kursentwicklung von Wertpapierportfolien und Fonds widerspiegeln. Schließlich wollen viele dem Szenario Rechnung tragen, dass die Briten – mit voraussichtlich positiven Auswirkungen auf die Börsenkurse – in der EU verbleiben. Es ist also einerseits wichtig investiert zu sein und andererseits zumindest taktisch auf eine höhere Nervosität zu reagieren, d.h. Risiko zu reduzieren und Liquidität für sich eröffnende Investitionschancen zu schaffen. Dies spiegelt sich auch im aktuellen Anlageverhalten institutioneller Investoren wider, die derzeit eine ungewöhnlich hohe Cash-Quote von durchschnittlich fast 6% bevorzugen.

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