Lesen Sie im Folgenden einen Kommentar von Richard Jones, Fondsmanager des FSSA Asian Growth bei FSSA Investment Managers, wie Investoren Unternehmen identifizieren können, die über ein gewisses Resilienzpotenzial für turbulente Phasen verfügen.
„Wir erleben derzeit eine Rotation auf dem Aktienmarkt, die zusammen mit einem Ausverkauf von Anleihen einhergeht. So sind beispielsweise die Kurse anleiheähnlicher Aktien gefallen, die am stärksten von den niedrigeren Diskontsätzen profitiert haben.
Generell scheinen sich die Märkte wieder an den Stand vor der Pandemie anzunähern. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass die Unternehmensverschuldungen zugenommen haben, öffentliche Finanzen in Mitleidenschaft gezogen wurden und die Marktbewertungen im Großen und Ganzen höher sind. Wir erwarten daher, dass vermehrt staatliche Eingriffe in die Märkte zu beobachten sind, was mit höheren Steuern und einer stärkeren Regulierung einhergehen dürfte.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie Anleger ihre Asien-Pazifik-Exposure für die Zeit nach der Pandemie positionieren sollten. Dabei sollte unserer Meinung nach der Fokus auf langfristige Investments in qualitativ hochwertige Unternehmen gelegt werden.
Langfristige strukturelle Themen stützen bestimmte Sektoren
Strukturelle Aspekte, wie beispielsweise eine wachsende Mittelschicht, steigender Konsum, eine zunehmende Überalterung der Bevölkerung, eine bessere Gesundheitsversorgung und technologische Disruptionen, wirken sich auf gewisse Sektoren unterstützend aus. Von diesen Trends profitieren am stärksten Basiskonsumgüter, wie Nahrungsmittel, Getränke, Haushalts- und Körperpflegeprodukte, sowie zyklische Konsumgüter, wie Autos, Bekleidung und Einzelhandel. Aufgrund des steigenden Wohlstands der asiatischen Verbraucher und der wachsenden Mittelschicht erhöht sich die Nachfrage nach Industrieunternehmen, die von den Konsumausgaben angetrieben werden. Darunter zählen Heimwerkerbedarf, Klimaanlagen, Tourismus und IT-Plattformunternehmen.
Von intelligenten Technologien und der Automatisierung profitieren Technologieunternehmen, die Komponenten und Dienstleistungen für globale multinationale Unternehmen anbieten. IT-Dienstleistungsunternehmen, meist multinationale Unternehmen mit Sitz in Indien, tragen zur weltweiten Digitalisierung bei. Diese Unternehmen, die von der Pandemie zusätzlichen Rückenwind erfahren haben, weisen hohe Renditen, einen starken Cashflow und gängige Netto-Cash-Bilanzen auf.
Außerdem dürften sich führende asiatische Finanzunternehmen, insbesondere indische Privatbanken, längerfristig gut entwickeln. Hier handelt es sich oftmals um Unternehmen mit einer hohen Eigenkapitalrendite und deutlichem Wachstumspotenzial. Covid-19 dürfte ihre Wettbewerbsposition gestärkt haben.
Welche Eigenschaften stärken die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen in Krisen?
Obwohl die vergangenen Krisen, wie die Finanz-, SARS- und Covid-Krise, unterschiedliche Ursachen hatten, ließ sich in allen Fällen ein ähnlicher Dominoeffekt auf den Konsum und das Wirtschaftswachstum beobachten. Hochwertige Unternehmen helfen Investoren dabei, den Weg durch unvorhersehbare Zeiten zu meistern. Sie wachsen tendenziell in guten Zeiten und sind von Wirtschaftskrisen weniger betroffen – zum Teil können sie in diesen Phasen sogar ihre Wettbewerbsvorteile weiter ausbauen.
Merkmale von Qualitätsunternehmen sind auf lange Sicht eine hohe Eigenkapitalrendite, gepaart mit einer angemessenen Wachstumsrate, die auf relativ vorhersehbare und nachhaltige Weise erzielt wird.“
(FTI Consulting)