Zweiter Grund: Aktienrückkäufe auf Rekordniveau
2014 und 2015 haben US-Unternehmen insgesamt rund 1 Billion US-Dollar für Aktienrückkäufe ausgegeben. Kauft ein Unternehmen eigene Aktien auf, steigt dadurch der Gewinn je Aktie, was in der Regel zu höheren Kursen führt. Rückkäufe sind in den USA auch aus steuerlichen Gründen beliebter als Dividendenzahlungen, wenn es darum geht, die Aktionäre von der Liquidität des Unternehmens profitieren zu lassen. Angesichts von weiterhin gut gefüllten Unternehmenskassen haben Aktionäre in den USA auch 2016 die Chance auf hohe Rückkaufrenditen.
Dritter Grund: Unsicherheit in Europa
Für europäische Aktien könnte es ein unruhiger Sommer werden. Der mögliche Brexit und ungelöste strukturelle Probleme in einigen Peripheriestaaten sorgen für politische Unsicherheit, die Stimmung der Einkaufsmanager hat sich zuletzt eingetrübt. Auch der schwankungsanfällige deutsche Aktienmarkt könnte darunter leiden. Im Vergleich der Industrieländer spricht deshalb viel für den breit diversifizierten und erfahrungsgemäß weniger volatilen US-Aktienmarkt.
Vierter Grund: Comeback des US-Dollars erwartet
Im Frühjahr 2015 wurde der Höhenflug des US-Dollars jäh gestoppt, doch jetzt könnte sich der Aufschwung gegenüber dem Euro fortsetzen. Die Europäische Zentralbank wird wohl noch länger an ihrer Nullzinspolitik festhalten, ihr Inflationsziel von 2 Prozent liegt im Euroraum in weiter Ferne. Dagegen gibt es in der US-Wirtschaft Anzeichen für mehr Inflation, der Arbeitsmarkt entwickelt sich gut, und die Konjunktur dürfte im Jahresverlauf wieder mehr Fahrt aufnehmen. Selbst wenn die US-Notenbank ihren Leitzins erst im Dezember anhebt, sollten sich die Zinsunterschiede zwischen den USA und dem Euroraum vergrößern und den US-Dollar stärken. Die Deutsche Bank erwartet einen möglichen Euro-Dollar-Kurs von 1,05 zum Jahresende – damit dürfen Anleger aus dem Euroraum in den USA auf Währungsgewinne hoffen.