In der Eurozone bleibt die Wirtschaft robust und scheint an Fahrt zu gewinnen. Sie ist im 4. Quartal 2016 um 1,8% im Vergleich zum Vorjahr gewachsen, die Inflation feiert ihr Comeback und die Arbeitslosenquote erreicht mit 9,6% einen neuen Tiefstand seit 2009.
Zudem konnte der Euro in der letzten Woche gegenüber dem US-Dollar leicht zulegen (+0,8%). Neben den konjunkturellen Entwicklungen sind auch die Gewinnentwicklungen erfreulich. 55% der Unternehmen des S&P 500 haben ihre Zahlen veröffentlicht, dabei konnten 65% die Gewinnerwartungen schlagen.
Im Stoxx600 schafften es 54% der Unternehmen, wobei bisher nur 26% ihre Zahlen veröffentlicht haben. Aber diese Gewinne sind in den aktuellen Aktienkursen eingepreist. Deswegen verharren die Aktienmärkte aktuell. Es fehlt momentan an neuen Impulsen und politische Risiken rücken somit wieder in den Vordergrund.
Gemeint ist vor allem US-Präsident Donald Trump. Aber auch die bevorstehende Frankreich-Wahl und das geplante Hilfsprogramm für Griechenland verunsichern. Bei Letzterem verweigert der IWF derzeit eine Beteiligung. Das reicht, um die Marktteilnehmer erst einmal abwarten zu lassen.
(von Carsten Mumm, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Privatbank Donner & Reuschel)