Das geht aus der neuesten Umfrage des ifo Instituts hervor, an der 1000 Experten in 110 Ländern teilnahmen. Demnach wird die weltweite Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 1,9 Prozent schrumpfen. „Das ist eine beispiellos niedrige Zahl seit Beginn der Umfrage 1989“, sagen die Forscher Dorine Boumans, Sebastian Link und Stefan Sauer vom ifo Institut.
Besonders stark trifft es demnach die Eurozone mit minus 5,3 Prozent und dort insbesondere Italien mit minus 7,0 Prozent. Für Deutschland und Frankreich sehen die Experten jeweils minus 5,0 Prozent voraus, für Großbritannien minus 3,6 und für Spanien minus 3,4 Prozent.
Die USA werden mit minus 4,6 Prozent veranschlagt, Brasilien mit minus 4,2 Prozent, Russland und Südafrika mit je minus 3,4 Prozent, Japan mit minus 3,3 Prozent. Selbst die Wachstumsweltmeister China und Indien werden nur noch geringfügig zulegen mit 2,3 und 2,5 Prozent.
Für die Experten ist eine Verringerung der Investitionen am problematischsten, gefolgt von einer Erhöhung der Staatsdefizite, einem Schrumpfen der Konsumausgaben, den Betriebsschließungen und Produktionstopps, den Quarantäne-Maßnahmen, den Störungen der Lieferketten und der Firmenpleiten. Die Folgen von Krankheitswellen beim Personal und Bankenpleiten stufen sie als gering ein.
Als besonders hilfreiche Gegenmaßnahmen sehen die Experten an: Liquiditätshilfen für kleinere Unternehmen, Steuerstundungen für Firmen, Liquiditätshilfen für Großunternehmen, der Kauf von Wertpapieren durch die Zentralbanken und vorübergehende Umsatzsteuersenkungen. Eher skeptisch sind sie bei Zinssenkungen, dauerhaften Steuersenkungen, Helikoptergeld und einer lockeren Bankenaufsicht.
Die vom ifo befragten Experten erwarten eine Rückkehr zum Leistungsniveau vor der Krise erst mit Zeitverzögerung. Am optimistischsten sind sie in den Schwellen- und Entwicklungsländern, wo 34,0 Prozent dies schon für das laufende Jahr erwarten. Für Afrika südlich der Sahara denken das 20,7 Prozent, für den Nahen Osten und Nordafrika 18,7 Prozent. Das Schlusslicht bildet die EU, wo dies nur 6,7 Prozent der befragten Experten schon für 2020 erwarten.
(ifo Institut)