Der Juli war für den Edelmetallsektor wieder ein Rekordmonat. Gold verzeichnete erneut ein Sechs-Jahreshoch und schloss bei 1.430 US-Dollar pro Feinunze. Das Gold-Silber-Ratio notierte zwischenzeitlich so hoch wie seit 1992 nicht mehr. Zum ersten Mal seit einem halben Jahr konnte Silber die Lücke zu Gold aber wieder verringern. Sein Monatsschlusskurs von 16,57 US-Dollar pro Feinunze entsprach einem Plus von 9,1 Prozent.
„Nachdem der Markt in den letzten Monaten vor allem durch Käufe am Terminmarkt nach oben getrieben wurde, legten jetzt sowohl der Silberpreis als auch die Minenaktien stärker zu als Gold. Bei einem gleichzeitig stabilen Dollar stieg der Goldpreis in Euro zudem schneller als auf Dollarbasis. Diese Signale sind typisch für eine breit angelegte Aufwärtsbewegung“, sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH. „Viele Anleger haben den ersten Einstiegsmoment wie so häufig verpasst und könnten künftige Kursrücksetzer für Käufe nutzen. Eine stabile Aufwärtsbewegung dürfte die Folge sein“, sagt Siegel. „Der Markt macht aktuell einen robusten Eindruck. Dass er die Marke um 1.380 US-Dollar noch einmal testet, ist aktuell unwahrscheinlich“, sagt Siegel.
Palladium-Rallye nähert sich ihrem Ende
Platin konnte im vergangenen Monat die Lücke zu Palladium wieder etwas verkleinern. Mit +4,4 Prozent und einem Schlusskurs von 870 US-Dollar tendiert das Industriemetall auch auf Sechs-Monatssicht weiter aufwärts. Nach +18 Prozent in den vergangenen zwei Monaten gönnte sich Palladium hingegen eine Verschnaufpause. Es gab mit -2,3 Prozent leicht nach und kostete 1.514 US-Dollar. „Es ist gut möglich, dass wir den Anfang vom Ende der Aufwärtsbewegung bei Palladium beobachten. Aufgrund des wachsenden Preises wurde das Angebot stetig erweitert und die Nachfrage mit dem Ersatz durch Platin verringert. Anleger sollten sich deshalb auf eine längere Korrekturphase oder sogar eine Trendwende bei Palladium einstellen“, sagt Siegel.
Silber legt stark zu
Die Aktien der Minengesellschaften konnten wie auch Silber stärker zulegen als der Goldpreis. „Der Minenaktienmarkt zeigte einen Hebel von 2 bis 2,5 auf den Goldpreis. Das ist ein klares Signal für eine gesunde Aufwärtsbewegung am Goldmarkt“, sagt Siegel.
Die Basismetalle entwickelten sich im Juli unterschiedlich: Zink (-3,5 Prozent), Blei (+5,6 Prozent), Aluminium (+0,3 Prozent) und Kupfer (-0,6 Prozent). Hervorzuheben ist Nickel, dass mit +17,8 Prozent einen besonders starken Monat erlebte.
Nach zuletzt zwei volatileren Monaten erlebte Brent-Öl einen ruhigen Juli. Das schwarze Gold schloss mit +0,2 Prozent bei 65,16 US-Dollar pro Barrel. „Trotz geopolitischer Verwerfungen reagierte der Ölpreis im vergangenen Monat kaum. Es bleibt abzuwarten, ob wir es im Zusammenhang mit dem Iran-Konflikt mit volatileren Märkten zu tun bekommen“, sagt Siegel abschließend.
(Stabilitas GmbH)