Gestern hat die Bank erstmals seit zehn Jahren die Zinsen erhöht, und zwar auf 0,5 Prozent. Damit hat sie die Zinssenkung, die sie im August vergangenen Jahres vorgenommen hat, aufgewogen. Die Folgen der Erhöhung für die Haushalte dürften angesichts einer Vielzahl finanzpolitischer Veränderungen, die im Gange sind, gering sein.
Der Markt hatte die Zinserhöhung, für die die Bank of England mit sieben zu zwei Stimmen votierte, nahezu vollständig eingepreist. Das würde normalerweise geringe Reaktionen bedeuten.
Jedoch ist das Britische Pfund unmittelbar nach der Verkündung gegenüber allen großen Währungen um mehr als ein Prozent gefallen, und auch die Anleihenrenditen haben deutlich nachgegeben.
Die Kurse britischer Aktien haben zwar zugelegt, doch das dürfte fast ausschließlich die Währungsentwicklung wiederspiegeln: Währungsbereinigt haben sie sich im Vergleich zu anderen Aktienmärkten nämlich schlechter entwickelt. Der Grund dafür war, dass die Bank eine Passage aus ihrem Statement entfernt hat. Diese besagte, dass die Zinsen womöglich stärker steigen müssten, als der Markt es erwartet. Der Markt hat diesen Schritt so interpretiert, dass das Risiko vieler weiterer Zinsanstiege gesunken ist.
Zudem hat die Bank darauf hingewiesen, dass die britische Wirtschaft trotz gedämpfter Konjunktur schneller als gewünscht gewachsen ist. Damit hat sie mit Blick auf ihre Erwartungen an das britische Potenzialwachstum eine düstere Nachricht an den Markt gesendet. (Colum Th)